ECUADOR 2011
DIE SCHLUCHTEN DER HEILIGEN WASSERFÄLLE
HUARANI-INDIANER / LAND / KULTUR / MENSCHEN
Warum die Winterflucht für sonnenhungrige Warmwasser Paddler nach Ecuador so verlockend ist, erzählt Euch Norbert Blank hier:
Seit Jahr und Tag flüchten wintermüde Paddler nach Chile, wo sie abertausende Straßenkilometer auf der Suche nach erstklassigem Wildwasser abspulen. Dabei bietet Südamerika noch ein zweites Wildwasser-Paradies mit Top-Dschungelflüssen, bei dem der Kosten und Nutzenfaktor deutlich besser ausfällt: Ecuador.
Das Paddel-Paradies für Neulinge wie Profis im Kanusport bietet Wildwasser aller Schwierigkeitsgrade, von technisch bis wuchtig, von steil bis geil - und das mit Wassergarantie. Regenwald eben!
Ecuador, im Übergang von den Anden in den Amazonas, hat weltweit die höchste Dichte an Flüssen pro Quadratkilometer Landfläche: Locker vom Hotel aus, in Tagestouren mit sehr kurzen Transfers im Auto, lassen sich die schönsten, naturbelassenen Flüsse im Regenwald erkunden.
Zusammen mit dem sagenhaften Wildwasser, der Herzlichkeit der Ecuadorianer und der südamerikanischen Lässigkeit ergibt sich eine nie gekannte "Leichtigkeit des Paddelns"! Da schmecken die südamerikanischen Spezialitäten, die tropischen Früchte, das kühle Bier und der Cocktail am Abend doppelt.
Winterpaddeln in T-Shirt und Shorts, yuhuuuu!
Die Straße von der Hauptstadt Quito windet sich auf den knapp 4000 Meter hohen Papallacta-Pass, vorbei an schneebedeckten Vulkanen, um dann sanft von den Anden in Richtung Amazonas abzufallen.
So erreichen wir den »Oriente«, den Osten Ecuadors. Auf ca. 2000 Meter über Meer liegt Baeza inmitten ewig grüner Hügel. Die Landschaft mit den schwarz-weiß gefleckten Kühen mutet fast an wie die Tirolwerbung. Das Paddelrevier hier am Rio Quijos lassen wir links liegen – zu kalt. Wir wollen direkt hinunter nach Tena, ins tropisch warme Paddelparadies.
Tena, heute geschäftige Provinzstadt, war vor gerade mal 35 Jahren ein Dorf im Dschungel, völlig isoliert von der Außenwelt. Rund um die liebenswerte Stadt im »Oriente« sind die Flüsse die Lebensadern der Einheimischen – und für uns der endlose Wildwasser-Spielplatz schlechthin.
Zwei Welten treffen hier aufeinander: Kinder, die auf einer Sandbank mit hölzernen Pfannen Gold waschen, Frauen beim Wäsche waschen, Männer beim Fischfang oder auf der Jagd. Auf der anderen Seite fremdartig gekleidete »Gringos«, die sich bunt gekleidet in ihren Nusschalen durch die Stromschnellen stürzen, kühne Sprünge wagen oder mit den Booten die wildesten Moves durch die Walzen ziehen.
Wochenlang sind wir auf den »Bächen« um Tena herum unterwegs. Endlos scheint Länge, Anzahl und Vielfalt der Flüsse in Ecuador: Rio Yatunjacu, Misahualli, Jondachi, Piatua, Anzu, Tena, Pano, Pusuno, Napo, Inchillaqui und und und ... Und alle münden sie früher oder später in das größte Süßwasserreservoir der Erde, den Amazonas. Wir jeden Tag aufs Neue damit beschäftigt, die Strömung zu lesen, die Freunde im Auge zu behalten, den richtigen Paddelschlag zum richtigen Zeitpunkt zu setzen.
Unsere wendigen Boote erlauben ein spielerisches Paddeln, fordern aber so manch pfiffige Lösung beim Verstauen des Gepäcks: In die Ecke passt noch eine Banane, dorthin eine Ananas. Die Flasche Cola, das teilbare Ersatzpaddel und der Wasserfilter werden hinter den Sitz gequetscht. Unter dem Sitz klemmt die obligatorische Machete.
Ob heute ein kurzer entspannter Zweistunden-Run oder die zehn Stunden Marathon-Paddeln am Rio Hollin anstehen, können wir anhand Wasserständen sowie Lust und Laune locker beim Frühstück entscheiden. Unser Pickup (samt ecuadorianischem Fahrer natürlich) bringt uns schnell zum Einstieg.
Am Ausstieg gibt es oft es ein kleines Restaurant oder eine Tienda (ein kleiner Laden). Ein wenig nass genießen wir bei angenehmen 25 Grad ein kühles Bier am Dorfplatz, bestaunt von einer großen Kinderschar. »Mañana es otro dia« (Morgen ist auch noch ein Tag), heißt es in Lateinamerika. So warten wir geduldig, bis das Klappern der morschen Holzbohlen auf der Brücke das Kommen unseres Pickups ankündigt.
Ein Auflistung der Paddel-Flüsse Ecuadors, den "River Guide Ecuador", gibt es auf der Website von Norbert Blank:p://www.ecuador-
Wer das mal erleben möchte, bucht beim Ecuador Spezialisten Norbert Blank:
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